It’s getting real

Leaving your life behind. Leave to travel, teach to travel and now I travel to teach.
I never dreamed about it when I started – it’s almost one and a half year ago! I never imagined that I’m still traveling around. But I continue. I continue self-development. Traveling. Teaching.
And now it is the time to share, share my experience, my studies, my knowledge. It all ends up (hopefully not ends up) – better it all leads me to my first retreat!
And what is better to combine the activities you like the most? So for sure it will be a surf and yoga retreat. And wich place is the best? Yes, the place where you feel comfortable and at home. I hope I will always be in the lucky situation to know where I hold my retreats and go there before. I heard so much of blind dating between retreat holder and venue. I believe that it is important for the success (which means that the guests are happy and I could share or maybe inspire them)
There will be future retreats, I’m pretty sure! Yes – it already feels so good and I am so excited that I believe it will be great and I can’t wait to find another place to create a treat for you.
The first guest already booked. <3

Line up und Ego

To line up – die deutsche Übersetzung dafür ist: sich einreihen, sich aufstellen, Schlange stehen… im Klartext anstellen und warten. Ne eins a deutsche Erfindung so zu sagen.

So sind denn auch die Regeln beim surfen, Wellen teilen. Den, der am nächsten am peak ist, in die Welle lassen. Den, der sitzt und wartet den Vortritt lassen, statt – noch trockenen Haares – sich in die Welle sneaken.

Einen guten Spirit verteilen, statt egoistisch alles zu catchen was irgendwie möglich ist. Ich habe immer angenommen, dass surfen ein total relaxter und friedvoller Sport sei, wo man sich für den anderen freut, wenn der ne geile Welle geritten ist. Aber Pustekuchen, irgendwann fing es an zum Egosport zu werden.

Nur wann?

Vermutlich zu dem Zeitpunkt, zu dem ich nicht mehr an der Seite rumdümpeln, sondern selber die coolen Wellen catchen möchte. Freundlich und respektvoll lasse halte ich mich an die Regeln, aber warum, wenn doch viele Mitsurfer diese zu ignorieren scheinen. Ich möchte aber weiterhin glauben, dass sich im Wasser alle lieb haben. Lasse somit geduldig alle vor, versuche gelassen zu bleiben, wenn sich wieder einer vor mir in die Wellen sneakt.

Und feiere selbstverständlich jede Partywave. 🏄🏼‍♀️🏄🏼‍♀️

Was hat surfen eigentlich mit Selbstvertrauen zu tun?

Die Sonne scheint, das Gemüt gleich mit. Beste Voraussetzungen sich einen schönen Spot zu suchen. Mit gemütlichen Wellen. Nur wo sind sie hin, die Wellen in denen alles was ich bislang gelernt habe immer gut funktioniert? So ist die Natur, richte dich nach ihr.

Erste Zweifel tauchen auf, das Selbstvertrauen sinkt beim Anblick dieser gefühlten Mavericks*. Ganz schön viel Wasser in so einer Welle und wie hoch sie ist. Trotzdem, das Bedürfnis ins Wasser zu gehen ist da. Schließlich bin ich nicht die einzige, es muss also machbar sein. Außerdem sind doch laut App die Bedingungen optimal und es sollte nach ein paar Tagen Pause mein Tag werden.

Pustekuchen. Mit Zweifeln ins Wasser gehen lohnt sich nicht, jedenfalls nicht, wenn du alleine nunterwegs bist und dein Selbstvertrauen ins unterirdische gesunken ist. Solange du einen Surfbuddy an deiner Seite hast ist das irgendwie egal, je nach Level, bekommst du entweder gute Tipps oder ihr könnt zusammen die Waschmaschinen zählen, wer die meisten hat, hat gewonnen 😉

Immerhin bin ich dieses Mal nur auf, statt unter, dem Brett geblieben. Aber es gibt solche Tage, da drückt und schleudert dich eine Welle nach der nächsten zurück und nach unten, du hast keine Chance nach draußen zu paddeln. Und dann möchtest du am liebsten alles hinschmeißend, das Surfen an den Nagel hängen.

Dieses Mal paddele ich erst kraftvoll, dann schnell – nichts, sie läuft unter mir durch… gut so? Wäre sie nicht sowieso zu groß gewesen? Nächste Welle, paddeln, paddeln, paddeln – nichts… ok, ich muss mir einen neue Position suchen, also paddle ich hin und her, hier ist es gut. Und wieder… paddeln… und die Welle rollt unter mir durch. Was ist denn nur los? Habe ich mir doch von Anfang an gedacht, dass ich das nicht kann.

Selbstvertrauen im Keller. Und der ist im Wasser ganz schön nass. Plötzlich tauchen nämlich alle Zweifel meiner kleinen Welt auf, was habe ich mir nur dabei gedacht? Allein im Wasser, allein auf dieser Reise, allein auf dieser Welt. Ungefähr eine Stunde rede ich mir das ein, bis – ja, bis was eigentlich passiert? Irgendetwas stoppt mein Gedankenkarussel. Stopp. So geht das nicht. Und Surfen wirst du so heute auch nicht mehr. Surfen hat was mit Selbstvertrauen zu tun. Du musst schon darauf vertrauen, was du machst und glauben, dass du es schaffst. Spaß soll auch dabei sein. So wäre es richtig. In solchen Momenten fange ich im Wasser an zu singen. Das holt mich aus den negativ Gedanken heraus, holte mich aus allem heraus, was in meinem Kopf los ist. Fokussiert mich auf das was ich eigentlich machen will.

Die Welle. Herzrasen. Paddeln. Aufstehen. Surfen. Da ist sie, die Eine. Die Eine, die nötig ist, um deine Welt wieder in Ordnung zu bringen. Dabei war doch alles in Ordnung, nur da draußen, mitten im Ozean, da war es das für ein paar Stunden nicht.

Selbstvertrauen. Deinem Selbst vertrauen. Dir selbst, mit allem drum und dran, allen Entscheidungen, allen Abzweigungen im Leben. Du, ja du! Genau du triffst im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen. Vielleicht erscheinen sie in einem anderen Licht falsch. Aber in dem Licht, in dem du sie getroffen hast, waren sie richtig.

Beim Surfen ist es vielleicht etwas schwierig am Anfang das richtige Timing zu finden, aber die Entscheidung jetzt zu paddeln, aufzustehen und zu Surfen ist in dem Moment die Richtige, also machbar für dich, vertrau dir, dass du auch jetzt die richtige Entscheidung getroffen hast. Take off für die beste Welle.

Sein Selbstvertrauen auf die Probe zu stellen, ins Wasser zu gehen, auch wenn du lieber sanftere Bedingungen hättest, die Situation zu meistern. Das nennt man wachsen, Vertrauen gewinnen.

*Die Definition von Mavericks bitte bei Wikipedia nachlesen, ich weiß nicht, ob ich an dieser Stelle einfach so verlinken darf. Es handelt sich um einen Surfspot in Nordkalifornien, der aufgrund seiner Beschaffenheit gerne mal 7,5 m (in Worten sieben Komma fünf! Meter) hohe Wellen hervorbringt. Spitzenwerte liegen bei 25m…