Wie bin ich bloß auf die Idee gekommen

Ich stehe also in meiner Wohnung, viel mehr in dem was einmal mein Zuhause war. Gemütlich eingerichtet und unverändert seit zehn Jahren. Das gab es noch nie in meinem Leben, so lange habe ich noch nirgends gewohnt. Ständig bin ich umgezogen oder habe die Wohnungen umgeräumt. Nie habe ich mich wirklich zuhause gefühlt, war immer auf dem Sprung. Das änderte sich zumindest für die letzten zehn Jahre. Denn jetzt ist alles anders.

Einrichtungsgegenstände weichen und Umzugskartons halten Einzug. Ich löse meine Wohnung auf. Es scheint so, als dass die letzten Jahre immer etwas in mir geschlummert hat. Gereist bin ich, seit dem ich es mir leisten konnte, immer gerne – nur wie bin ich auf die Idee gekommen das für mindestens ein Jahr zu tun? Klar, habe ich von Aussteigern gelesen oder Dokumentationen gesehen, aber kann ich das auch? Bin ich nicht viel zu alt? Ist Langzeitreisen nicht nur etwas für junge Menschen, die sich noch finden müssen?

Was ist denn mit deiner Rente? Und was ist mit deinem Job? Meinen Job habe ich gekündigt und wenn ich in Rente bin werde ich wohl weiterhin Yoga unterrichten, wieso auch nicht. Es gibt für alles eine Lösung, das habe ich in meinem Leben gelernt. Und die Lösung für mein Fernweh ist Reisen. Aussteigen aus dem normalen, vertrauten Trott. Rein ins Ungewisse.

Nachdem ich im letzten Jahr im November in Marokko zum Surfen unterwegs war, schlich sich das Gefühl ein etwas ändern zu müssen in meinem Leben, aber was? Das war mir lange Zeit nicht klar. Reisen? Wie soll ich das machen, ich arbeite doch. Ok, das Kind ist groß und wird schon seine eigenen Wege gehen, aber bin ich dann nicht zu alt, um mein Leben noch einmal umzukrempeln? Die Antwort die ich mir gab war: Nein.

Da ich nicht genau wusste, wo mich dieses Gefühl hinbringt habe ich mich erst einmal um eine Ausbildung als Yogalehrerin gekümmert. Vielleicht stillt das ja den Durst nach Veränderung? Es macht was mit dir – Yoga bewegt – das ist gewiss und einen eigenen Beitrag wert. Wie du dir denken kannst hat es nicht gereicht. Es mussten andere Maßnahmen getroffen werden. Und so wurde die Idee geboren alles hinter mir zu lassen und mich in ein neues Abenteuer zu stürzen.

0 Replies to “Wie bin ich bloß auf die Idee gekommen”

  1. Ich wünsche Dir alles Beste für das neue Dasein. Ein bewundernswerter Schritt und inspirierend. Und nicht vergessen: vielleicht wird ja mal aus dem Blog ein Buch, also schön fleißig reinschreiben! Gute Grüße!

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