Yoga unter freiem Himmel

Es ist schon etwas ganz besonderes Yoga unter freiem Himmel zu praktizieren. Du spürst jeden Windhauch und sich dadurch verändernde Temperaturen auf deiner Haut. Mit Glück atmest du frische, sauerstoffreiche Luft und spürst sofort, wie Prana (Lebensenergie) deinen Körper durchströmt.

Tief einatmen, bis ganz weit unten in den Bauch hinein. Spüre die kühle Luft, halte für einen kurzen Moment und spüre, wie sich die Atemrichtung ändert und angewärmte Luft deinen Körper vollständig verlässt. Spüre, wie dich dein Atem beruhigt und mit neuer Energie versorgt.

Diese Energie fehlt uns heute nur zu oft. Wir hetzen von einem Termin zum anderen und halten uns meist in geschlossenen Räumen auf, wie soll dort Prana entstehen? Dabei ist gerade in stressigen Momenten, in denen wir denken, wir hätten keine Zeit, umso wichtiger inne zu halten. Inne zu halten? Innen zu halten? Einatmen? Halten? Loslassen? Genau das ist möglich, wenn wir uns unserer Atmung bewusst werden. Wir atmen ein. Halten und lassen los, der Atem fließt.

Bildlich stelle ich es mir vor, dass ich die ganze Energie, manchmal in Form von Licht, durch meine Nase in mich einströmen lasse, sie ganz in mich aufnehme und all den Ballast, den ich festhalte ausatmend loslasse.

Yoga hilft den Atem zu lenken, zu steuern, nicht zu letzt, weil wir mitunter außer Atem geraten. Das geht natürlich auch in geschlossenen Räumen, denn wann haben wir schon mal die Gelegenheit draußen zu praktizieren? Schön ist es also vor der eigenen Praxis den Raum ausgiebig zu lüften, bei Pranayama empfiehlt es sich die Fenster offen lassen.

Yoga ist nicht nur Bewegung und Atmung, es ist gleichzeitig Fokussierung auf den Moment, ohne dabei an etwas anderes zu denken, als die bestmögliche Ausführung der Asana für diesen Moment, für diesen Tag, für diesen Körper. Es ist Meditation. Es ist der eine Moment. Das Jetzt. Begleitet von dem was dich umgibt. (So ähnlich fühle ich auch beim Surfen.) Wenn es sich außerhalb geschlossener Räume stattfindet, ist die Intensität umso stärker.

Das ist meine Meinung und ich möchte gerne so oft es geht draußen praktizieren. Für alle, die das aufgrund der Wetterbedingungen nicht können ist es dennoch wichtig einen Moment – vom Auto ins Büro – stehen zu bleiben und einen tiefen Atemzug zu nehmen, die kleine Auszeit, um loszulassen.

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