Je nachdem wie ich es betone fühlt es sich anders an.
Neulich habe ich mit jemanden über die Bedeutung des Wortes “Zuhause” gesprochen. Was bedeutet dieses Zuhause eigentlich, wenn du keinen festen Wohnsitz mehr hast? Es wird sich für mich neu definieren müssen oder es ist schon ganz natürlich da. Ich bin zuhause. Nicht, ich bin zuhause. Also in irgendeinem Haus. Festinstalliert. Eine Institution. Nein, ICH BIN zuhause. Also, Ich. Andrea.
Das Zuhause als ortsunabhängige Einrichtung. Ich bin der Meinung, dass der Begriff “Zuhause” im Duden erweitert werden sollte. Dort heißt es: “daheim; am häuslichen/heimischen Herd, im Kreis/Schoß der Familie, im trauten Heim, in den eigenen vier Wänden; (landschaftlich umgangssprachlich) bei Muttern / beschlagen; bewandert, erfahren; (bildungssprachlich) versiert; (veraltend) firm” und doch ist es eben viel mehr, zumindest für mich. Genau genommen könnte ich natürlich meine Hülle, als die vier Wände meines Ichs bezeichnen, dann passt es wieder.
Zuhause war bislang tatsächlich an einen Ort gebunden, an den Ort, an dem ich mit meiner Tochter gelebt habe. Aber auch hier haben WIR ein Zuhause gebildet. Und jetzt muss das Zuhause neu definiert werden. Es kann alles sein oder nichts. Doch spüre ich genau in mich hinein, stelle ich fest, dass mein Zuhause eben dort ist, wo ich bin. Wo ich sein kann. So wie wie ich bin. Wo ich Glück verspüre, wo mir das Herz aufgeht, wo mein Herz schlägt.
Es ist ortsunabhängig. Vielleicht aus der Notwendigkeit heraus, das ist gut möglich, dennoch ist dieses Gefühl da. Ich fühle mich hier zuhause, auch wenn ich fremd bin, die Sprache nicht verstehe. Auch, wenn ich allein bin. Aber ich bin. Und das ist das Schöne daran.
Muss es wirklich neu definiert werden oder war es bereits immer so?
Ich BIN Zuhause. Wer mit sich selbst im Reinen ist, zumindest auf dem Weg dorthin, der braucht keinen Ort, um sein Glück davon abhängig zu machen.